Freie Meinung zu einem fundamentalen Thema

DSC01353Gerade hatte ich die Chance, in den Workshop „Fundamentalismus“ reinzuschnuppern.
Beim Betreten des Raumes geriet ich sofort in ein Gespräch über Sicherheit vs. Freiheit, bei dem ich mich auch gerne eingemischt hätte. Zuerst hatte ich das Gefühl, dass es den meisten Teilnehmern eher schwer fiel, die eigene Meinung zu formulieren. Doch mit der Zeit entstand eine angeregte und spannende Diskussion.

IMG-20160613-WA0005Eindrücke einer Teilnehmerin
Eine Teilnehmerin des Workshops, Maya Zöller (16), nahm sich kurz Zeit und erklärte mir, was Fundamentalismus genau bedeutet. Es beschreibt eine Überzeugung, die eigene Ansichten oder Lehren über alles setzt, auch über das Gesetz. Dabei kann es sich um jede Überzeugung handeln, es ist nicht, wie ich zunächst annahm, auf Religionen beschränkt. Maya erzählte, dass ihre Erwartungen an das Projekt in jedem Punkt übertroffen wurden. Sie war positiv überrascht, da sie zunächst befürchtet hatte, eher mit Texten arbeiten zu müssen. Die Arbeit in dem Workshop gefällt ihr sehr. Am heutigen Montag stiegen sie mit einem Film über Salafisten in das Thema Fundamentalismus ein, der erklärte, wie diese Salafisten Jugendliche von ihrer Ideologie überzeugen. Danach sprachen sie über verschiedene Gruppen im Alltag, die Familie, den Freundeskreis oder auch Verbände wie Sportvereine. Gemeinsam mit den Workshopleitern Matthias Kasparick und Sebastian Jerate, wurden Vor- und Nachteile solcher Gemeinschaften genannt und auch der Einfluss der Gruppen auf die Einzelpersonen diskutiert.

Fundamentalismus ist eine Überzeugung, die eigene Ansichten über alles setzt, auch über das Gesetz.

Dann bekamen die Teilnehmer die Aufgabe, die drei wichtigsten Werte in ihrem Leben aufzuschreiben. Maya entschied sich dabei für Freiheit, Toleranz und Ehrlichkeit, wobei sie Freiheit als den Wichtigsten ansah. Im Anschluss stellten ihnen Matthias und Sebastian die Frage, wie weit sie für diese Werte gehen würden und mit welchen Mitteln sie bereit wären, sie durchzusetzen. Eine spannende Frage, die einen großen Raum zum diskutieren und philosophieren ließ, die auch Maya zum Grübeln brachte.

Das Fazit
Maya sagte, dass es ihr eher schwer fiel, sich bei den Diskussionen zu beteiligen. Allerdings fand sie es sehr spannend, den Gesprächen zuzuhören. Besonders gut gefiel ihr, „dass jede Meinung akzeptiert wurde und jeder die Möglichkeit bekam, immer Fragen zu stellen“. Innerhalb des Workshops ist es gut gelungen, dem schwierigen Thema Fundamentalismus auf eine lockere und interessante Art zu begegnen. Ich bin gespannt, ob es in den nächsten zwei Tagen in dieser Form weitergeht.

Laura Gieß

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